Christuskirche

 DIE CHRISTUSKIRCHE IN BOCHOLT

Die Kirche wurde in den Jahren 1900 bis 1901 in nur 18 Monaten vom Architekten Julius Otter aus Wesel erbaut.

Die Einweihung fand am 15. November 1901 statt.

Ende des 19. Jahrhunderts war die bisherige Kirche der im Jahr 1819 gegründeten Evangelischen Kirchengemeinde Bocholt zu klein geworden.
Deshalb wurde dieser Neubau, errichtet auf den Fundamenten der 1895 abgebrannten Spinnerei Schwartz, erforderlich.

Die erste Kirche, die heutige St.-Agnes-Kapelle, ist nur ein paar hundert Meter in westlicher Richtung von der Christuskirche entfernt, dem Diepenbrockheim eingegliedert und gehört zur Pfarrei Liebfrauen.

Die Christuskirche ist mit ihren Fassaden aus leuchtend roten Ziegelsteinen und dem formenreich ausgestalteten Maßwerk, den zahlreichen Türmchen und den Portalen aus Baumberger Sandstein ein Musterbeispiel des für diese Zeit weit verbreiteten neugotischen Baustils. Ungewöhnlich hingegen ist, dass sie nur ein Seitenschiff aufzuweisen hat. Sie ist jedoch als dreischiffige Kirche geplant gewesen. Eine Erweiterung sollte jederzeit möglich sein.

Mit ihrem Portal an der Münsterstraße gelegen bildet sie das evangelische Einfallstor ins katholische Bocholt.

Der Kirchturm zählt zu den höchsten Erhebungen der Stadt. Von seiner Plattform aus eröffnet sich dem Besucher ein Panorama weit über das Stadtgebiet hinaus.

Mehr als sechs Jahrzehnte lang hieß das Gebäude einfach die „Evangelische Kirche“.
Als im Dezember 1963 die zweite ev. Kirche, die Apostelkirche, in Bocholt eingeweiht wurde, erhielt es den Namen „Christuskirche“.

 

Im Jahr 1983 wurde die Christuskirche in die Denkmalliste der Stadt Bocholt aufgenommen.

Die Christuskirche ist auf besondere Anfrage und auch zu bestimmten Zeiten „Offene Kirche“.  

 

 

 

 

Bauliche Notwendigkeiten und Erhaltungsmaßnahmen werden in einem großen Umfang
vom Kirchbauverein der Christuskirche getragen.  

Die Christuskirche ist darüber hinaus Ort Kirchen-
pädagogischer Arbeit gemäß der Richtlinien des Bundesverbandes Kirchenpädagogik in Deutschland.

 

NEUES AN DER CHRISTUSKIRCHE

Nach über 100 Jahren hat die Christuskirche nun endlich eine Turmuhr bekommen. Bei den Planungen Ende 1900 war es eigentlich schon vorgesehen, dass die Kirche eine Turmuhr haben sollte. Die Öffnungen am Turm sind beim Bau der Kirche auf allen vier Turmseiten eingelassen, dann aber zugemauert worden. Es wurde vermutlich aus Sparsamkeitsgründen darauf verzichtet, eine Uhr einzubauen, so wie ja auch darauf verzichtet worden war, ein zweites Seitenschiff zu errichten.

Im Laufe der Jahrzehnte hat die Kirchengemeinde dann anderen Aufgaben den Vorrang gegeben. Man dachte zwar bereits in den 20er Jahren des 20. Jahrhunderts über die Gründung eines Fonds für eine Turmuhr nach, was aber dann nie in die Tat umgesetzt wurde. Der Wunsch den Turm der Christuskirche mit einer Uhr zu versehen war aber nie verschwunden. Anfang des 21. Jahrhunderts, kurz nach dem 100-jährigen Jubiläum der Christuskirche wurde der Gedanke wieder aufgegriffen. Günther Bickel, ein in vielen Bereichen aktives Gemeindeglied legte mit einer großzügigen (zweckgebundenen Spende) den Grundstock dafür, dass die Idee einer Turmuhr bei immer mehr Menschen Zustimmung fand. Der Bezirksausschuss an der Christuskirche stellte jedoch das Projekt aus Kostengründen immer wieder zurück, da es spendenfinanziert sein sollte. Ein großer Schritt wurde dann getan, als Josef Schröer, Konditormeister in Bocholt und Turmuhrensammler, sich bereiterklärte Zeiger und Zifferblätter zu stiften und sich für die Beschaffung und Anbringung eines Uhrwerks stark machen wollte. Zifferblätter und Zeiger konnten relativ schnell bereitgestellt werden und lagerten einige Jahre im Turm der Christuskirche. Da aber die Anbringung nicht ohne Kran bzw. Gerüst geschehen konnte und dies hohe Kosten verursacht hätte, blieb das Projekt lange Zeit weiter auf Eis.
Als aber im Jahr 2019 im Zuge der notwendig gewordenen Renovierungsarbeiten an der Christuskirche ein Gerüst nötig wurde, um den Turm und Teile der Fassade aufgrund der durch Sturm Friederike angerichteten Schäden zu sichern und zu sanieren, erwies sich dies als günstige Gelegenheit, nun auch eine Uhr anzubringen. Josef Schröer gab durch eine harmlose Anfrage den Startschuss und mit Hilfe von Michael Leson von der Firma Lorei, der für die Turmsanierung verantwortlich war und vielen anderen helfenden Händen, hier sei auch unserem Küster Markus Stappenbeck herzlich gedankt, wurde in viel Kleinarbeit die Uhr montiert und (mit etwas Verzögerung) auch ans Laufen gebracht.

Leider konnte aus unterschiedlichen Gründen nur eine Uhr verwirklicht werden, die nun auf der Turmseite an der Hauptfassade zur Münsterstraße zu se

hen ist. Aber was nicht ist … Zifferblatt und Zeiger sind ja noch vorhanden. Warten wir es einfach ab. Und einen Namen bekommt die Uhr auch. Sie wird Günther heißen.

Und nun … sehen Sie selbst:

Und so klingt es unterm Dach der Christuskirche:

 

Gemeinde an der Christuskirche

Unsere Gemeinde soll ein Ort der Spiritualität und der Offenheit sein,
in dem auch Tradition und Erfahrung geschätzt werden.
Eine Heimat und ein Lebensraum für die,
denen ihre eigenen vier Wände solches nicht bieten können.
Ein Ort, wo spürbar ist,
dass Glaube kein Sonntagsgefühl ist,
sondern den Alltag, jeden Tag durchdringt.
Eine Möglichkeit Musik, Bildung, Kunst und Kultur in einem besonderen Umfeld
zu genießen, zu erleben und mitzugestalten.
Dies ermöglichen wir mit einer Vielzahl an Angeboten.

Frei nach Matthäus 6, 5-7
„Machen und nicht lange drüber reden!“